Karma-Yoga - Die Kunst des Handelns

Gewinn ist nicht ein Ziel sondern ein Resultat, das entweder kommt oder auch nicht und auf jeden Fall nebensächlich ist. Das ist sehr schwer zu verstehen für einen Menschen geprägt von einer Gesellschaft, in der Gewinn und Erfolg im Aussen das Kriterium ist, ob sich dieses Leben gelohnt hat oder nicht.

 

 

Man isst nicht, um nachher Kot zu lassen und man lässt nicht Kot, um Dünger zu produzieren.

Das ist karma-yoga ein Handeln, wo das Resultat, das outcome einer Bemühung, nicht einmal gross in das Bewusstseinsfeld eingerückt wird.

 

Selbst wenn das Resultat meines Mühens nicht eintritt, war dann dennoch die Arbeit nicht vergeblich, da man sich für das Unvergängliche zur Verfügung stellte und es in allem Tun nicht um vergängliche Früchte geht, sondern einzig um das Gewahrwerden als Seele.

Das Tun wird zu einem Spiel in der Formwelt, in dem man nicht mehr wird, wenn man zum Beispiel viel Geld verdient und nicht weniger wird, wenn man alles über Nacht verlieren würde. Denn Besitz (umgesetztes Geld) und scheinbare Gesichertheit verhelfen in keinster Weise seiner Identitätsfindung. Wenn man seine Ansprüche aufgibt, dass die Welt der Formen einem glücklich und erfüllt machen müsse, dann erfährt man sofort eine Zufriedenheit, die alles im Leben durchzieht und nicht abhängig ist von Umständen und Zuständen in der Aussenwelt.

Zufriedenheit ist dann nicht eine kurzfristige Kongruenz der Umstände mit meinen Vorstellungen, sondern einen Zustand, der in allen Situationen Bestand hat. 

Man ist frei von der Abhängigkeit an den Formen des Lebens, an den Lebensumständen. Man braucht nicht mehr die Bürde seines Kampfes mit den Umständen mit sich zu tragen.

 

Nicht-Handeln

 

Die Arbeit selbst kann zu Gebet werden, wenn sie in der Gegenwart Gottes verrichtet wird.

Die Arbeit ist die eigene Antwort zur Gegenwart Gottes. Und er tut, arrangiert, kontrolliert alles. In der Ausklammerung Gottes als den wesentlichen Handelnden ist es verständlich, dass der Mensch Identität und Erfolg aus seinem Handeln pressen will. Es ist unmöglich, frei von den Früchten des Handelns zu sein, wenn man sich als ihr Verursacher sieht.

„Die verwirrte Seele denkt, sie würde Dinge tun, die in Wirklichkeit von der Natur ausgeführt werden.“ (BG 3.27)

Wer hat bewirkt, dass der Sommer vergeht und der Herbst kommt? War ich dies? Niemand denkt wahrscheinlich, dass er die Jahreszeiten produziert. Die Bhagavad Gita erklärt nun, dass auch die Bewegung des Körpers die Aktivität der Natur ist (unter Gottes Lenkung) und nicht ich selber. Die Grundkräfte der Natur (gunas) bewegen alles in der Welt. „Ich wache auf, ich lege mich schlafen, bewege mich durchs Leben, baue ein Haus…“ Aufgrund der Identifikation mit dem Körper denkt die Seele, da involviert zu sein.

Die Bhagavad gita spricht von 5 Faktoren der Handlung (18.14):

 

- dem Körper

- den Sinnen (selbst wenn die Sinne funktionieren, kann man unkonzentriert sein und mitten in einem Vortrag nur an seine Probleme am Arbeitsplatz denken. Die Sinne müssen mit der Aufmerksamkeit verbunden werden, damit sie Dinge registrieren.)

- der Bemühung (es gibt Fatalisten, die denken, es sei alles vorausbestimmt, alles sei karma, aber sonst würde Krishna die Seele ja nicht auffordern, in jedem Moment zu handeln (3.5)

- dem Selbst (Die spirituelle Lehre ist komplex und nicht eingleisig. Immer wieder hört man die Anweisung, sich nicht als den Handelnden zu sehen, aber hier wird das Selbst als karta, als Handelnden beschrieben. Natürlich hat die Seele freier Wille, Wunschkraft, aber nicht die Unabhängigkeit, alles nach ihren Wünschen zu gestalten. Diese hat nur Gott inne. Verwirrung wäre also, sich als den alleinigen Handelnden zu betrachten. Man ist Mitwirkender. Der größte Irrtum ist, zu glauben, man selbst mache alles. In Wahrheit sind wir wie kleine Zellen in den Händen des Kosmischen Organismus.

-daiva (Gott selbst, der als Beobachter und Erlaubnisgeber in allem gegenwärtig ist. Er ist der Bewegende von allem (9.10) und lenkt alle Körper gemäss dem Radius ihrer Wünsche. ^

 

Alle meditativen Praktiken zielen ja gerade dahin, zu erkennen, dass man nicht der Bewegende des Körpers ist (buddhistische Gehmeditation) und auch nicht der Macher seiner Gedanken und Stimmungen.

Wenn man in der ganzen göttlichen Arrangierung drin nur ein kleiner Mitwirker ist, wie will man da noch Ansprüche auf die Resultate erheben?

 

 

 

Im Einlassen auf die Arbeit in der Haltung von Karma-yoga wird man nicht gespalten in die Zweiheit Aktion und Kontemplation, in Introversion und Extroversion, sondern sie ist Gehorsam, sie ist das Hören auf ihn und erzeugt Durchlässigkeit für ihn –  und das ist der wesentliche Erfolg, der alles Klauben und kleinliche Ausstrecken nach Zusatzfrüchten verblassen lässt..

Seine Präsenz durchdringt meine Arbeit. In Gottes Angesicht zu arbeiten verlangt, dass man mit innerer Ruhe und ohne Hast arbeitet, aus der eigenen Mitte heraus, ganz gesammelt.

Wer hastig und nachlässig arbeitet und alles auf einmal erledigen will, dem entgeht Seine Gegenwart. Er erhält vielleicht ein Resultat im dreidimensionalen Raum, aber genau um das geht es ja nicht. Denn das Verlustgefühl der Verbundenheit mit Gott erlebt man selbst im grösstmöglichen Gewinn auf der physischen Ebene noch als Schatten mit, als Leere.

Uns seine alles-erfüllende Gegenwart relativiert selbst das Drama auf der menschlichen Ebene hin zur Unbedeutsamkeit, was aber nicht hin zur Gleichgültigkeit und Entwertung der physischen Sphäre führt.

“Bemühe dich nur um die Tat, niemals aber für die Frucht des Handelns (das Resultat). Halte dich nicht für die Ursache der Ergebnisse deines Tuns.

Das Resultat soll nicht den Beweggrund des Handelns sein, noch neige zur Untätigkeit.”

 (Bg 2.47)

 

“Weihe alle deine Tätigkeiten Mir, dein Bewusstsein auf die Überseele gerichtet (die der wirkliche Ausführende der Tätigkeiten ist), frei von Verlangen nach Gewinn (ohne Erwartung) und Besitzstreben ("Mein-Gefühl") und bemühe dich, frei von Fieber (mentaler Spannung und Verkrampfung).” (Bg 3.30)

 

 

Gelöstheit

Das heisst nicht, dass man nicht tätig sein soll, Neues lernt, neue Länder erkundet, neue Menschen kennen lernt, Kenntnisse und Fachwissen erwirbt, körperliche und geistige Fähigkeiten entfaltet und erschafft, wozu man auf dieser Erde berufen ist.

Aber in all dem drin versucht der Karma-yogi nicht noch etwas zu sich hinzuzufügen. Er verklebt sich nicht mit dem, was er tut. Er lässt seine Tätigkeit nicht zu seiner Identität werden. Man projiziert keine Hoffnung auf Erfüllung ins Aussen. Weil die ursprüngliche Gottessehnsucht nicht durch umgesetzte Ambition im aussen ersetzt werden kann, enden diese enttäuschten Bemühungen nur in einem verkrampften Suchen nach mehr. Man denkt, die Leere resultiere aus dem Zuwenig. Aber man kann mit Quantität niemals das wieder gut machen, was man an Ausrichtung verfehlte.

Es ist nichts Falsches daran, aktiv und engagiert in der Welt zu sein – das ist sogar erforderlich (nahi kascit ksanam api – Bhagavad gita 3.5). Das Problem liegt nur, Hoffnung an die Aktivität zu klammern, die von der Tätigkeit und dem Resultat davon nie erfüllt werden können. Das führt zu einer Unruhe, in der man glaubt, immer noch etwas Neues tun zu müssen, um das Loch zu stopfen, um noch etwas hinzuzufügen.

 

Anerkennung

Ein Suchen nach Besonderheit, die man in die Arbeit hineinwebt, ist das, was die Arbeit schwer macht.

Die Seifenblase seiner persönlichen kleinen Lebensgeschichte wird bald vergehen, aber die meisten Menschen leben gefesselt in diesem Selbstgefühl einer vorgestellten Wirklichkeit. Das bedeutet, konstante Bedürftigkeit – das labile Selbstgefühl will gestärkt sein durch Dinge im Aussen und Gesichertheit erfahren. Sei es Besitz, Ansehen, Recht zu haben, oder als spirituell Erleuchteter angesehen zu werden….Das alles sind Bestärkungen der Identifikationsrolle, die man nicht ist. Ein sinnloses Unterfangen, die Fiktion des Ichs zu stärken.

„Ich bin eine ewige Seele, zugehörig und erwartet von Krishna“ – das Spiel des Mehrwerdens durch Arrangierungen im Aussen, oder Identifikation mit der Arbeit, darf beendet werden, ohne jedoch das ich das Tätigsein beende – das ist Karma-yoga. Es ist ein Tätigsein, in dem es nicht um praktisches Erledigen geht, sondern nur um den Raum im Innern, wo man als Seele bei Krishna effektiv aufgehoben ist.

Wie alles in der Welt – so deuten wir auch unser Tun. Man ist nicht einfach nur mit einer Arbeit beschäftigt, sondern man kommentiert auch, was man tut. Und dieser Kommentar beeinflusst ganz wegweisend unsere Beziehung zur Arbeit, unsere Stimmung.

 

Weil man durch seine Arbeit ständig seine Identität untermauern möchte und der Selbstbestätigung nachläuft, überfordert sie einen.

Wenn man sie einfach tut als seine Aufgabe, als Arbeit um des Dienstes, und nicht der Anerkennung willen, veflöge alle Verbissenheit und Verkrampftheit. In dieser inneren Leichtigkeit ist man sogar effektiver in seinem Tun, in welchem sonst ein Grossteil der Energie mit dem Liebäugeln auf die Resultate und deren Bewertung verbraucht wird.

Oft hat man Absichten in der Arbeit, die gar nicht durch die Arbeit erfüllt werden können: Man will Anerkennung durch die anderen, man möchte gelobt und beachtet werden und möchte sich etwas beweisen, dass man auch etwas kann. Diese Nebenabsichten verschlingen den Grossteil der Energie und das Resultat sind immer bittere Enttäuschungen.

Es ist vernachlässigte Selbstverwirklichung, die man nun im Vergänglichen zu substituieren sucht.

 

Für den, dessen Freude nur im Selbst ist, und durch das Selbst allein befriedigt wird, und nur zufrieden ist im Selbst, für ihn gibt es nichts mehr zu tun (er hat keine Aufgaben mehr)

 

Ein selbstverwirklichter Mensch verfolgt in seinem Handeln keine Absicht (er hat nichts zu gewinnen durch Handlung) und ebenso gibt es für ihn keinen Grund, die Tätigkeit nicht zu verrichten (er hat auch nichts zu verlieren). Er bedarf nicht der Zuflucht bei irgend einem anderen Wesen.

 

 

(Bhagavad gita 3.17-18)

Und so wird auch das Konzept von Arbeit zu einem Teil des Überlebenskampfes: Existenzkampf, Existenzangst… Es entspricht nicht der Aufgabe von Arbeit, in den Dienst eines egoistischen Überlebens- und Abwehrkampfes gestellt zu werden. Die meisten Menschen nehmen Arbeit, genauso wie den Müssiggang, als eine Droge, um sich zu betäuben, um vor sich selbst zu flüchten.

Für den erwachenden Spiritualisten ist es wichtig, Arbeit wieder konsequent in den Dienst seines tiefen Freiheitswunsches zu stellen. Nur so kann Arbeit, wie sie durch den Menschen geschieht, wieder erfüllend und sinnvoll werden.

 

Karma-yoga ist Arbeit aus dem Selbst heraus. Es geht nicht darum, Dinge zu bewerkstelligen - dafür ist Gott zuständig und er erledigt seine Aufgabe - sondern nur um in einem den Raum der Begegnung zu schaffen.

 

 

Die Kunst des Nicht-Tuns

 

Die meisten Menschen verstehen Nicht-Tun als „herumhängen“, in den Tag hineinleben, als arbeitsloses Freizeitvergnügen. Das hat nicht mit dem Nicht-Tun zu tun .Es ist eine geistige Angelegenheit des Aufgebens inneren Tuns. Auf der äusseren Ebene bedeutet „Nicht-Tun“ das zu tun, was zu tun ist.

Nicht-Tun bedeutet nicht nichts zu tun. In diesem Missverständnis unterlässt man das, was zu tun wäre, und gerät in inneren Druck. Nichts mehr zu Tun, nichts mehr zu verhindern, nichts zu bewirken – das ist das Zurücknehmen eigener Ambition. Und darin wird sehr viel Lebendigkeit, Kreativität und Handlung geboren, die aber nicht in eine Verbissenheit im Handeln investiert wird.

 

Bewertet wird alles Handeln in der vom Marktdenken beherrschten Welt mit dem Kriterium des Erfolges. Das zeigt ja nur auf, wie eingebunden das Ich an die Machtverhältnisse ist.

 

 

Ich-los zu werden, ledig, frei, heisst auch, den Agenten der Macht in uns wegzuschicken, der uns von der Aussichtslosigkeit des Unternehmens, der Übermacht des Etablierten, überzeugen will. Ledig werden heisst auch, das Verhältnis von Erfolg und Wahrheit zu korrigieren.

Karma-yoga bedeutet, die Empfindlichkeit für die Wahrheit wiederzuerwecken anstatt sich bewusstlos an den Gewinnern und der Siegessucht zu orientieren. Karma-yoga gibt die Gewissheit des Wesentlichen auch in einer jahrelangen Erfolglosigkeit in der Welt.

Man darf die Wahrheit nie dem Erfolgsdenken opfern. Erfolgsversprechen ist nicht die wesentliche Kategorie, ob etwas getan werden soll oder nicht.

Frei zu werden von den Zwängen des Erfolg-haben-müssens ist ein mystischer Kern, der im Trotz des stillen Weitergehens erscheint.

 

Thomas Merton, Trappistenmönch und ein führender Gegner des Vietnamkrieges hat 1966 in einem Brief auf den mystischen Grund der inneren Freiheit hingewiesen:

 

„Mache dich nicht selbst abhängig von der Hoffnung auf Erfolge. Du musst damit rechnen, dass all dein Bemühen womöglich fruchtlos bleibt oder sich ins Gegenteil auswirkt. Rechne mit dieser Möglichkeit. Wenn du dich daran gewöhnst, wirst du dich allmählich immer mehr auf den Wert, auf das Richtigsein, auf die Wahrheit deiner jeweiligen Arbeit konzentrieren, unabhängig ihrer Ergebnisse.“

 

 

Merton rät den Pazifisten, sich von dem Bedürfnis frei zu machen, eigene Bestätigung im Tun zu finden. Dann kann man offener sein für Gottes Kraft, die durch einen wirken will, ohne dass man es selber merkt.

Eckhart sagt dem: Ich wirke darum, dass ich wirke“. Dieses Handeln speist sich nicht aus nachweisbaren Erfolgen, sondern aus Gott selber.

 

„ob dein Kampf zu tausend Siegen führt, das Herz der Welt schlägt weiter unberührt.“ Hermann Hesse

 

Karma-Yoga

 

Karma Yoga lehrt das uneigennützige Handeln ohne Blick auf den Verdienst der jeweiligen Handlung. Man soll nicht auf das Ergebnis versessen sein, sondern ohne jeweilige Absicht einfach gut handeln.

Meister Eckhart hat in einer Predigt (1 Joh, 4,9) darauf hingewiesen: “Aus diesem Grunde sollst du all deine Werke tun ohne Warum. Ich sage fürwahr: Solange du deine Werke wirkst um des Himmelsreiches oder um Gottes oder um deiner ewigen Seligkeit willen, also von aussen her, so ist es wahrlich nicht recht um dich bestellt.”

Was bedeutet dieses sunder varumbe (ohne warum)? Es ist die Abwesenheit von allem Zweck, aller Berechnung, allem quid pro quo, allem Etwas für etwas Anderes, aller Herrschaft, die sich das Leben zu Dienste macht.

Immer wieder kehrt man ein in der Frage, „Warum handle ich?“ „Was ist meine Motivation?“ Es ist immer die Absicht in der Handlung, welche Reaktionen gibt und nicht die Handlung selber. Die meisten Menschen verbinden mit Handlung den Wunsch, etwas zu erreichen, Geld zu verdienen, Ambitionen umzusetzen. Das sind genau Haltungen, welche den Karmayogi nicht antreiben.  Er erkennt alles in Gottes Führung und das Handeln ist für ihn nur das Sich-selber-zur-Verfügung-stellen.

nirmatta matram bhava savya sacchin (BG 11.33) „Werde einfach ein Werkzeug meiner Selbst“, lädt Krishna Arjuna ein. Darin liegt ein Friede und eine Erfüllung, die viel tiefer geht als das sich Erfreuen an dem, was man getan oder erworben hat.

Sri Krishna erklärt, dass in dem Gleichmut in Erfolg und Misserfolg, im Angenehmen und Unerwünschten, in der Abkopplung der Bewertung in der vergänglichen Welt, das Tor zur Unsterblichkeit existiert (BG 2.15). Man müht sich nicht für die Erfüllung eigener Vorstellungen, wie die Welt zu sein hätte, sondern arbeitet einzig und allein aus einem Sich-Schenken zur Welt und um im Inneren den Raum beizubehalten, in welchem man sich als unvergängliche Seele erkennt.

Wenn es nichts zu gewinnen und auch nichts zu verlieren gibt, weswegen soll man sich dann noch bemühen, weshalb also noch irgendetwas tun?

Gerade in der Freiheit persönlicher Ambitionen wird eine Freude geboren, tätig zu sein für die Harmonie des ganzen (sarva bhuta hite ratah – BG 5.25), ein Handeln mit ganzem Herzen und vollem Engagement.
Nicht am Erfolg oder am Ergebnis zu hängen heißt nicht, dass man halbherzig handelt. sollte. Sondern man sollte das, was man tut, so gut machen, wie man kann. Wenn man handelt, denkt man, dass alles von diesem Bemühen abhängig ist, aber innerlich weiss man zugleich in jedem Moment, dass alles in höheren Händen aufgehoben ist. Man plant klug, denkt geschickt nach, und schreitet mit vollem Engagement und Herzen an die Durchführung heran. Krishna sagt: „Yoga Karmasu Kaushalam“ – „Yoga ist Geschick im Handeln“ (Bg 2.50).

Wer nicht ständig an das Ergebnis denkt, geht in der Arbeit ganz auf, kann das erleben, was als „Flow“ bezeichnet wird, ein Mitfliessen, ein Mithandeln. Das ist Teilhabe Gottes.

Das Wort „Opfer“ leitet sich ab vom lateinischen „operari“ also von Handeln und Werk. Jedes Tun soll Opfer sein, eine Darbringung an Sri Krishna. Abtrennung von der Wirklichkeit ist Sinnlosigkeit.