Eros

Platon betrachtete Eros als den Mittler zwischen Mensch und Gott.

 

Wenn die Seele die Formen und Dinge in der Natur erlebt, dann taucht in ihr eine wage Urerinnerung auf, eine Sehnsucht. Eine Ahnung an etwas ganz Anderes - denn alles hat in der Wirklichkeit seinen Ursprung.

 

Diese Sehnsucht nach der Ewigkeit hinter der Erscheinung, nach der Substanz hinter der Verpackung, nennt Platon „Eros“, Liebe.

Es ist die Liebessehnsucht der Seele nach ihrem Ursprung.

Von nun an erlebt sie den Körper und alles Sinnliche als unvollkommen und unwesentlich. Von der Sehnsucht der Liebe (Eros) getragen, will die Seele heimkehren. Sie empfindet auch den Körper eher als ein Kerker. Platon beschreibt alle Phänomene in der Natur für blosse Schattenbilder der ewigen Formen und Ideen. Sri Krishna erklärt in der Bhagavad gita (10.41), dass alles Schöne nur ein Funken seiner Selbst ist und eigentlich auf ihn hinweist. Also eine Spiegelung, bei der man selber noch nicht stehen bleiben darf. 

 

Aber nicht alle wollen die Rückreise antreten. Die meisten Menschen klammern sich an die „Spiegelbilder“ der Ideen in der Sinnenwelt. Sie sehen Körper in unendlicher Ausführung, aber sie sehen nicht das, wovon die Dinge nur eine Nachahmung, ein Schatten sind.

Heimkehr beschreibt Platon als den Weg der Philosophen.

Gemäss Sokrates ist Philosophie die Kunst der Mäeutik, der Hebammenkunst…. Es geht effektiv um Geburtshilfe… der Spur zu folgen, wohin einem der Eros hinbringen möchte. Das ist Vibhuti-Yoga.