Verse zur Reflektion

Dringlichkeit der Auseinandersetzung

 

„Philosophie bedeutet, den Tod immer vor Augen zu haben.

Leben und Philosophie ist nichts anderes als Sterbenlernen (ars moriendi).“ 

(Sokrates)

 

„Wenn du die Zeitspanne, die dir noch verbleibt in diesem Leben vor Augen geführt bekommst, wie schonend würdest du mit dieser Restzeit noch umgehen.

Eine bestimmte – auch noch so kurze  - Zeitspanne kann man leicht einteilen.

Mit viel erhöhter Sorgfalt muss man etwas hüten, von dem man nicht weiss, wann es zu Ende geht.“ wird Seneca zugeschrieben

 

Das grösste Wunder

 

"Tag für Tag, Stunde um Stunde gehen unzählige Wesen ein in das Reich des Todes, aber diejenigen, die zurückbleiben (die vorläufig noch nicht sterben) denken und richten ihr Leben so ein, als würden sie für immer hier bleiben. (man hofft für das Dauerhafte im Vergänglichen, entgegen der eigenen Beobachtung in jedem Moment) Gibt es etwas, das Erstaunlicher wäre als das?“

(Mahabharata, Vana-parva 313.116)

 

Intensität

 

„Jemand, der ernsthaft fortschreiten möchte im spirituellen Leben, sollte die Möglichkeit des Todes in jedem Moment zulassen. Er kann gerade im nächsten Moment kommen. Die ständige Gegenwart des Todes macht einen sehr wach.

Wenn jemand jedoch materiell glücklich sein möchte, sollte er glauben, dass er niemals sterben werde (denn der Tod ist ja dann die Nichtung aller Möglichkeiten).“

(Canakya Pandit)

 

interne Reinkarnation

 

„So wie die verkörperte Seele bereits in diesem Körper von Kindheit zu Jugend und zu Alter wandert, so geht die Seele in ähnlicher Weise beim Verlassen dieses Körpers in einen anderen Körper ein. Ein besonnener Mensch wird durch einen solchen Wechsel nicht verwirrt.“

(Bhagavad Gita 2.13)

 

 

 

Externe Reinkarnation

 

Wenn das individuelle Lebewesen, der Gebieter über den Körper, einen Körper verlässt, trägt es seine angenommene Lebensauffassung (den Geist, der die Sinneseindrücke gespeichert hatte) mit in den nächsten Körper, genauso wie die Luft Düfte mit sich trägt.

 

Es (das Lebewesen, welches nun in einem neuen Körper inkarniert ist) erhält eine bestimmte Art von Ohren, Augen, Zunge, Nase und Tastsinn, die um den Geist gruppiert sind, um eine entsprechende Auswahl von Sinnensobjekten zu geniessen.

(Bhagavad Gita 15.8-9)

 

Was ist der Tod?

 

„Was „Tod“ genannt wird, ist im Grunde genommen nichts anderes, als die Tatsache, dass man seine frühere materielle Identifikation vollständig vergisst. Wenn man von einem Körper zum anderen wandert, den man sich durch sein karma selber erschaffen hat, vertieft man sich derart in die genuss- und leidvollen Sinneseindrücke des neuen Körpers, dass man die Erfahrungen des vorangegangenen Körpers völlig vergisst. Und was „Geburt“ genannt wird, ist im Grunde genommen nichts anderes als die Tatsache, dass man sich wieder vollständig mit seinem neuen Körper identifiziert. Man akzeptiert diesen neuen Körper in der genau gleichen Weise als real, wie man die Erfahrungen während eines Traumes oder wie man gewisse Wunschvorstellungen für Realität hält. Und genauso wie man sich während  eines Traumes nicht an seine früheren Träume erinnern kann, so denkt man, nachdem man in den gegenwärtigen Körper eingegangen ist, man sei erst kürzlich erschaffen worden, obwohl man lange zuvor bereits existiert hat.“  

(Srimad Bhagavatam 11.22.39-41)

 

Furcht vor dem Tod überwinden

 

"Wenn einer sich von Gott abgewendet hat, dann entsteht Anhaften an das Zweite (dvitiya = das Sekundäre) und aus diesem Anhaften entsteht Furcht, denn der Gottabgewandte vergisst, wer er ist und Identifikation mit dem, was er nicht ist, beginnt. (er meint, Geist, Verstand oder Leib seien sein Atma).

Das erfolgt durch Gottes Maya (seiner Kraft). Deswegen verehrt der Weise mit aller Kraft Ihn, den Höchsten, ausschließlich durch Bhakti, den Guru als Devata (als innerweltliche Manifestation göttlicher Gnade) und diese beiden als das Kostbarste (atma) betrachtend.“

(Srimad Bhagavatam 11.2.37)

 

 

Den Tod überwinden

 

Wer sich im Moment des Todes, wenn er vom Leib losgelöst wird,  an mich allein erinnert, der erlangt meine Natur (kommt zu mir). Darüber gibt es keinen Zweifel.

Sri Krishna in der Bhagavad Gita 8.5

 

Gotteserfahrung im Augenblick des Todes


“Sri Krishna, der wie eine Sonne ist, die alle Dunkelheit beseitigt, wie ein Boot für den Ertrinkenden, wie eine Regenwolke mit süssem Wasser für den Verdurstenden, wie grosser Reichtum für den Verarmten und wie ein unfehlbarer Doktor für diejenigen, die mit einer schmerzvollen Krankheit erfüllt sind, ist jetzt gekommen, um uns zu segnen.“

(Sri Vyasa)