Übernehmen von Glaubensinhalten
„Ich kann oder konnte mich bisher nicht mit einer Religion /Glaubensrichtung
identifizieren, immer hat mich etwas daran gestört oder ich hatte unbeantwortete
Fragen dazu…“
Genau an diesem Punkt wird es doch spannend. Was tue ich jetzt?
Anpassung ans Kollektiv wäre eine Übergehung seines Innersten und führte
zur Entfremdung im Namen des inneren Weges.
Wenn das Heilige nicht auf tiefste innerste Resonanz stösst, darf es nicht zum
Eigenen gemacht werden.
Manchmal tragen religiöse Systeme tatsächlich sehr fragwürdige Werte in sich,
wo man krank würde, wenn man sie annähme. Und manchmal versteht man die
Inhalte einfach nicht, weil die transzendente Mentalität dem kleinen Ich zu
fremd ist. Dort braucht es einen liebevollen Austausch in der Stille mit Seelen,
die die Verwirklichung davon im Herzen tragen.
Manchmal vergewaltigt man die Seele, indem man sie in ein religiöses Überzeugungssystem hineindrückt, um darin Zugehörigkeit zu erfahren, da man in solchen Gruppen oft emotionale Liebe spürt, die einem in der Welt so fehlt. Aber in dem man die eigenen bedürftigen Löcher zu stopfen beginnt, erhält man nicht die Freiheit, die einem zustünde. Das ist nicht der Weg der Seele.
Man fühlt sich in der Herde von spirituellen Menschen so sicher, dass man sich nicht getraut, sich von pseudoreligiöser Folklore, Kostümen, Ritualen und sonstigem Aberglauben sich zu frei machen zu dürfen, um wirklich den inneren Weg der wahren Hingabe in allen Konsequenzen zu leben.
Der innere Weg bedeutet das Heraustreten aus allen Erwartungen, die von aussen an einen gestellt werden. Denn er benötigt die absolute Freiwilligkeit. Erst da ist Liebe möglich.