Weg-Gedanken
Immer wenn ich denke, ich hab's, kommt wieder Verwirrung - der normale Prozess des Wachsens zum Unbegrenzten hin.
Das Böse ist die Selbstvergöttlichung des Menschen, der sich an keine andere Instanz mehr ausser sich selbst verpflichtet fühlt.
„Ich weiss nicht alles. Ich zweifle auch immer wieder an dem, was ich von Gott weiss und bin immer offen für die Ausweitung dessen und freue mich für erneute und umfassendere Vergewisserung.
Ich glaube nicht, dass eine Form der Religionsausgestaltung gänzlich zuzutreffen hat oder dass eine einzige religiöse Tradition alles wüsste. Darüber bin ich nicht unglücklich, sondern dankbar, dass die Unendlichkeit der Gotteszuwendung nicht nur in einerKonfession ihren Ausdruck findet, sondern die Pluralität der verschiedenen Gotteswege etwas von Ihm durchschimmern lässt.
Ich bin mir auch gewahr, dass unsere theologischen Systeme, unsere Gotteserkenntnis und unser Gottesbewusstsein immer kleiner und begrenzter sind als Gott selbst.
Jeden einzelnen Morgen stellt ein Neubeginn dar und ich glaube, dass es notwendig ist, dass auch die Institutionen, welche auf Gott hinweisen, dies zu verstehen beginnen und dass sie sich nicht weiterhin einfach nur aus der Geschichte her legitimieren.
Ich bin tief überzeugt, dass die Aufklärung den religiösen Traditionen geholfen hat und hilft. Die Aufklärung ist kein Abschied vom Gotteszugang, sondern eine Unterstützung darin, dass wir dem Fundamentalismus und den Ausschliesslichkeitsansprüchen entgegen treten – seien sie nun religiös oder säkular.