Besetzung durch Besitz

Die Scheinheiligkeit ist zu glauben, da einem materielle Güter nicht wichtig erscheinen, dass man in irgendeiner Weise auf Besitz verzichtet hätte. Man übernimmt fremden Besitz und will ihn immer wieder sein eigen nennen und hat dann sogar noch den Anspruch, man könnte auf ihn verzichten.

Jeder Besitz - das was wir in unserem Innersten unser eigen nennen - ist das, was uns beschwert, was uns zur Last geworden ist. "Selig sind die geistig Armen" - wir verstehen das nicht.

Weil die Lehre, der wir folgen, ist: je mehr inneren Besitz wir uns aneignen können, desto mächtiger, sicherer und unverwundbarer werden wir. 

Unruhe entsteht aber immer im Ergreifen von fremden Besitz - in Form von Wissen, besitzergreifend sein für die Liebe, Besitz in Form von Menschen und Ideen. Wir lernen auf dem spirituellen Weg Strukturen und Konzepte kennen, und dann besitzen wir auch die....

Denn wenn wir nichts mehr besitzen würden, was wäre das Ich dann, wenn wir allem geistigen und emotionalen Besitzes entledigt wären? Wer wären wir noch, wenn wir nach nichts mehr greifen würden? Dann wären wir unbedeutend und würden uns nicht mehr abheben im Äusseren, nicht mehr Trennung schaffen, wo es keine gibt.

 

Es ist leicht, materiellen Besitz aufzugeben, und dann vor sich selbst so zu tun, als hätte man irgendetwas aufgegeben. Aber der tiefgreifende Besitz, den wir am wenigsten aufgeben wollen, ist unser geistiger Besitz. Der Teufel lehrt das Haben und Gott lehrt das Sein.

Es spielt keine Rolle, wie unsere Aussenwelt gestaltet ist - wie viele Kinder wir haben, wie gross unsere Familie ist, wie wir wohnen und überleben, wie viel Besitz wir angehäuft haben oder auch nicht.

 

Wir sind wie Bettler, die an ihrem letzten Hemd festhalten, in Wirklichkeit aber in einem Königreich der Fülle stehen, das wir nicht erkennen können, weil wir so beschäftigt sind, um unser letztes Hemd zu kämpfen.

Und in dieser Haltung, in der wir uns immer wieder vormachen können, wir seien grosszügig uns gegenüber, eigentlich spirituell schon recht entwickelt, verwehren wir uns immer wieder den letzten Schritt. Wir verwehren uns die eigentliche Ernte der Transformation, die zu geschehen hat.

 

Es geht um die Nähe.

Und es ist nicht die Methode, die uns näher bringt. Und eine bestimmte Meditationspraxis kann in diese Nähe führen - aber auch weiter weg bringen. Es ist alles eine Frage der eigenen verborgenen Absicht.

Viele Menschen benutzen und missbrauchen spirituelles Wissen, um sich nicht anzunähern, sondern um sich zu entfernen.