Bestimmung

Wir leben in einer Welt unserer Wahl. Wenn wir sie betrachten, sind wir immer wieder erstaunt und erschrocken über dieses Spiegelbild unseres Bewusstseins und unserer Wünsche der Vergangenheit.

Dies fordert uns auf, Verantwortung zu nehmen für jeden Gedanken, in jedem Moment. Einmal mehr erdrückt werden vom Geist der Überforderung? Nein, es geht doch nur darum, der Spur unserer Bestimmung wieder anzuknüpfen.

 

Raum zu geben, ihr im Gebet zu begegnen...

 

Lieber Krishna

Ich sehne mich nach der Treue zu meiner eigenen Bestimmung als Seele in dieser Welt.

Sonst verkommt mein Leben zu einem hektischen Ablauf von Stunden, Tagen, Jahren und Jahrzehnten.

Aber ich suche nach Sinn unf Erfüllt-Sein in Dir.

 

Ich sehne mich nach der Ruhe des Gemütes, damit deine Gegenwart wieder durchleuchtet. Denn sonst ist mein Leben nur eine unendliche Repetition alter Verhaltensmuster, ein ungeordneter Haufen von Gedanken, Wünschen, Begierden und Erwartungen.

Wenn du wieder als Ziel auftauchst, erkenne ich dieses Lebensgewühl als unnötige Verzettelung - und die Wolken lichten sich.

 

Ich sehne mich danach, dass mein Leben mehr wird als eine zufällige Reihe von Handlungen und Taten, Werken und Verlusten. Gelingen ist nie im Zeitweiligen, sondern erst in der ehrlichen Zuwendung zu dir, welche alles relativiert.

 

Ich sehne mich danach, dass mein Leben mehr wird als ein verworrenes Knäuel von Beziehungen, Sympathie, Miteinander und Gegeneinander.

Liebe ist nicht einfach gleichzusetzen mit Arrangierungen, mit welchen ich bequemer und glätter durch das Leben hindurchkomme. Ich bete für den Mut nach einpünktiger Liebe zu dir, welche nicht glatt mit der Welt zu einen ist; der Mut zur Anstössigkeit - vor allem mit meinen eigenen Anhaftungen.

Prema ist die Erfahrung von Sinn, eben meiner Bestimmung.

 

 

Lieber Krishna

 

Ob du mich für die grossen oder kleinen Dinge bestimmt hast, werde ich erst ganz zuletzt wissen, mein lieber unergründlicher Krishna.

Aber hilf mir, auch in den allerkleinsten Dingen das Grösste an Liebe und Treue zu geben.

Gewichtig ist das Mass der Beziehung zu dir und nicht die Realisation meiner Ambitionen im Zeitweiligen - und dies entlastet.

Wie schwer ist es, an meinem roten Faden zu bleiben, der zu bleiben, der ich bin, den du täglich erwartest und den ich konstant verstecke in den Verhüllungen meiner Weltzugewandtheit.

Bitte durchschau mich laut und mache mich darauf aufmerksam, lieber Krishna, wenn ich mich hinter fremden Berufungen verberge - und nur vermeintliche Selbstverwirklichung im Beruf und in meinem Wohnort, im Horizontalen,  praktiziere.

Führe mich auf dem Weg meiner Bestimmung, die du mir ins Leben hineingelegt hast. Meinem effektiv einzig gehbaren Weg.